Die Auseinandersetzung mit der gebauten Umwelt ist die eine Triebkraft des Architekturdiskurses. Die andere ist die Auseinandersetzung mit der noch zu bauenden Umwelt. Durch unkonventionelle Prozesse und Vorgehensweisen wollen Bauart Architekten und Planer innovative Lösungen erarbeiten und Diskussionen anstossen. So initiieren wir Forschungsprojekte und arbeiten aktiv an Zukunftsprojekten mit. Dreh- und Angelpunkt ist für uns dabei immer die gesellschaftliche, politische und kulturelle Relevanz.

Unser Ehrgeiz ist unser Blick in die Zukunft:
innovativ, unkonventionell und aktiv mitgestalten.

Wie baut man ein Laborgebäude in neun Monaten ?

Durch die Verwendung eines hybriden Konstruktionssystems war es möglich, dass Microcity, die Dependance der EPFL in Neuenburg, in einem besonders kurzen Zeitraum zu bauen. Zeitgleich mit dem Bau der Treppenhauskerne vor Ort wurden im Atelier Elemente in Holz-Beton-Bauweise vorgefertigt. Dieses Vorgehen ermöglichte es, die Bauzeit bedeutend zu verkürzen und damit auch die Emissionen der Baustelle und die Bilanz der grauen Energie günstig zu beeinflussen.

Wie kann man den Erfahrungsaustausch über nachhaltige Architektur in verschiedenen Klimazonen fördern ?

Bauart ist in das indisch-schweizerische Gebäude-Energieeffizienz-Projekt (BEEP) involviert, das zum Ziel hat, die besten Praktiken zur Konstruktion von Niedrigenergiegebäuden zu verbreiten und den Energieverbrauch neuer Gebäude in Indien zu verringern. Basierend auf einem Planungsprozess mit Bürgerbeteiligung (Charrette-Verfahren) und internationalen Workshops, ist dieses Projekt ein Teil der bilateralen Kooperation zwischen dem indischen Regierungsministerium und dem Auswärtigen Amt der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Kann ein Wohnquartier im Wald eine nachhaltige Strategie sein ?

Als Gegenmassnahme zur räumlichen Zersiedelung in periurbanen und ruralen Gebieten schlägt Bauart die Bebauung eines Stadtquartiers im Wald Stadt am Ende des Berner Länggassquartiers vor. Das in Zentrumsnähe liegende Waldgebiet bietet sich als Wohnquartier mit Stadtqualität an und ist unmittelbarer das Naherholungsgebiet des Bremgartenwalds angebunden. Wegen seines innovativen und strategischen Charakters wurde das Projekt "Waldstadt Bremer" vom Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) als Modellprojekt ausgewählt. 

Wie schafft man innere Verdichtung ohne Landverbrauch?

Der haushälterische Umgang mit der Ressource Boden und die innere Verdichtung sind zwei wichtige Themen der Schweizerischen Raumplanung. Mit der inneren Verdichtung ist vor allem die Bebauung bereits eingezonter Flächen gemeint. Eine weitere Möglichkeit liegt in der inneren Verdichtung von bebauten Gebieten, beispielsweise durch Aufstockungen bestehender Gebäude. Der Mehrwert liegt dabei in einer ökonomisch wirksamen Kombination: Die Dachflächen werden saniert, gleichzeitig schafft man mehr Wohnfläche. Bauart bearbeitet diese Fragestellung im Rahmen der Forschungsprojekte "NEST" und "Living Shell" unter anderem mit der EPFL.

Wie sieht heute eine moderne Holzfassade aus?

Beim Projekt TransEurope handelt es sich um einen weiteren Baustein des Quartier Ecoparc in Neuenburg. Das Gebäude bietet Raum für die Studierenden der Haute Ecole Arc. Bei der Gestaltung und Konstruktion der Fassaden wurde hoher Wert auf eine nachhaltige Materialisierung gelegt. Die Fassade besteht aus vorfabrizierten Holzelementen, die mit hinterlüfteten Metallplatten verkleidet sind. Die rasche Montage der Fassade, der tiefe Wert der grauen Energie und der hohen thermischen Qualität des Systems sind die augenfälligen Vorteile dieser Konstruktion.

Können acht Weltreligionen unter einem Dach zusammenleben?

Am Europaplatz in Bern entsteht ein multifunktionales Zentrum als neuer Stadtstein im Entwicklungsschwerpunkt Ausserholligen. Herzstück des Gebäudes ist das "Haus der Religionen". Acht Weltreligionen partizipieren an diesem besonderen Projekt, fünf davon mit eigenen Gebetsräumlichkeiten. Die Auseinandersetzung mit den Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der einzelnen Religionsgemeinschaften wird zur konzeptionellen Grundlage des innovativen Projekts.

Was tut ein Journalist in einem Architekturbüro?

"Bauart, mehr als Architektur." Walter Däpp hat als Gastjournalist bei Bauart Architekten Grundsätzliches, Hintergründiges, Erstaunliches, Bedenkenswertes Bedauernswertes und Nachahmungswertes im Zusammenhang mit Architektur ausgeleuchtet. Entstanden sind acht Booklets zu den Themen Synergie, Stadtleben, Bewegliche Räume, Qualität, Wohnen, Werte, Zusammenleben und Epilog – mit Bildbeiträgen von Béatrice Gysin, Sebastian Stumpf, Michel Saurer, Ruedi Walti, Chantal Michel, Vaclav Pozarek, David Aebi und Tonatiuh Ambrosetti.

Wie leben vier Generationen in einem Quartier?

In Schwerzenbach ZH ist eine Siedlung für über 400 Einwohnerinnen und Einwohner entstanden. Neben 188 Wohnungen unterschiedlicher Grösse gibt es ein Alters- und Pflegeheim und einen Kinderhort. Das sorgfältige Zusammenspiel der Gestaltung der Baukörper und der dazwischenliegenden Freiräume führen zu einer attraktiven, wohnlichen Atmosphäre, in der sich mehrere Generationen wohl fühlen. Ein grosszügiger Quartierplatz mit einer öffentlichen Caféteria ist Treffpunkt und Erholungsraum. Die eigenwillige Farbgestaltung der Gebäude verleiht dem Ort ein eigenständiges Gepräge.

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